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Dez

Zwei Jahre Chiemseehospiz

Bernau | Seit November 2020 werden im Chiemseehospiz Bernau schwerkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase begleitet und versorgt. Das Chiemseehospiz ist eine stationäre Pflegeeinrichtung, die kommunal von den Landkreisen Rosenheim, Traunstein, Berchtesgadener Land und der Stadt Rosenheim getragen wird.

Wenn eine Versorgung zuhause oder in einer stationären Pflegeeinrichtung aufgrund einer besonders schweren Symptomlast nicht mehr möglich ist, kann eine Aufnahme erfolgen, nachdem ein Arzt die Notwendigkeit dazu festgestellt hat. Diese stellt für die meisten betroffenen Familien eine große Entlastung dar. Eine Angehörige drückte es so aus: „Wir wussten immer, dass unsere Mutter hier gut aufgehoben ist. Wir sind gerne zu Besuch gekommen und konnten mit gutem Gewissen auch wieder gehen“.

Seit der Eröffnung vor zwei Jahren hat viel Entwicklung im Chiemseehospiz stattgefunden. „Wir sind als Team zusammengewachsen und haben uns gemeinsam, aber auch jeder für sich weiterentwickelt“, so Hospizleitung Ruth Wiedemann. Die lokale Vernetzung und Zusammenarbeit mit Hospizvereinen konnte etabliert und ausgebaut werden. Es fanden Fortbildungen und Weiterqualifizierungen der Mitarbeiter statt und die Versorgung und Strukturen wurden und werden fortlaufend verbessert – zum Wohle der Bewohner und ihrer Angehörigen.

Zusätzlich wird die Qualität der Versorgung durch den Förderverein Chiemseehospiz e. V.  fortlaufend unterstützt, zum Beispiel durch die Finanzierung zusätzlicher Therapieangebote oder besonderer Pflegeausstattung.

Vorstand Stefan Scheck berichtet aus seiner Erfahrung in der Gründung von Gesundheitsunternehmen: „Ich habe dem Team von Anfang an kommuniziert, es dauert ungefähr zwei Jahre, bis wir uns finden. Jetzt nach zwei Jahren kann ich nur sagen: Wir haben uns gefunden und ich freue mich auf die gemeinsame Gestaltung der Zukunft des Chiemseehospiz!“.

Text/Foto: © „Der Endorfer“ (Ausgabe 12/2022)

Aufnahme im Chiemseehospiz Bernau

Das Chiemseehospiz nimmt Menschen über 17 Jahren, mit fortgeschrittener und fortschreitender Erkrankung auf, die nur eine sehr begrenzte Lebenserwartung haben, bei denen keine Aussicht auf Heilung besteht, eine palliativ-pflegerische bzw. palliativ-medizinische Versorgung notwendig ist und eine Krankenhausbehandlung nach § 39 SGB V nicht erforderlich ist. Voraussetzung für die Aufnahme ist, dass die Betreuung zuhause nicht mehr sichergestellt werden kann und auch durch eine stationäre Pflegeeinrichtung nicht adäquat abgedeckt werden kann. Die Einweisung erfolgt über den Hausarzt, oder Ärzte aus dem Krankenhaus.

Aufnahmekriterien sind

eine progrediente, weit fortgeschrittene Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung (von wenigen Tagen, Wochen oder Monaten), wie onkologische Erkrankungen mit Symptomlast, AIDS, neurologische Erkrankungen, Nieren-, Herz-oder Lungenerkrankung im Endstadium.

Aufklärung über Erkrankung und deren Prognose (Patient bzw. auch rechtliche Vertretung)

Einverständnis des Betroffenen zur Aufnahme im Hospiz

ambulante Versorgungsmöglichkeiten sind abgeklärt und ausgeschöpft, die Versorgungsmöglichkeit im Heim ist aufgrund der aktuellen oder zu erwartenden hohen Versorgungsanforderung ausgeschlossen und/ oder aufgrund der Situation und Symptomlast nicht angemessen

Aufnahmeprocedere

telefonische Anfrage, ob ein Hospizplatz frei ist
Fax an uns mit Notwendigkeitsbescheinigung, die der einweisende Arzt ausfüllt und Antrag nach §39a, die der Betroffene oder sein/e Bevollmächtigte/r ausfüllt
suchen eines neuen Hausarztes vor Ort, falls der bisherige die Betreuung im Chiemseehospiz in Bernau nicht übernimmt
die Aufnahme erfolgt nach Genehmigung durch die Krankenkasse
Das Chiemseehospiz möchte Menschen, egal welcher Herkunft oder Religion, die diese Kriterien erfüllen, ein sicheres Zuhause für die letzte Lebensphase bieten.

Kontakt und Anfahrt zum Chiemseehospiz Bernau

CHIEMSEEHOSPIZ BERNAU
Baumannstraße 56
83233 Bernau

Tel.: 08051-96 18 55-0
Fax.: 08051-96 18 55-77