24
Sep

Künstlertreffen im Chiemseehospiz in Bernau

Bernau | Regionale Kunst hat im Haus der Chiemseehospiz in Bernau Einzug gehalten. „Damit kommt Leben in unser Haus, das für viele Menschen die letzte Station in ihrem Leben ist“ – so Vorstand Stefan Scheck vom Chiemseehospiz gKU anlässlich eines Rundganges durch das Haus mit den Künstlern, die ihre ganz besonderen Werke den schwer kranken Bewohnern und dem dort tätigen Personal gewidmet haben.

Auch namens des Fördervereinsvorsitzenden vom Chiemseehospiz und vormaligem Landtagspräsidenten Alois Glück freute sich Stefan Scheck, dass es gelang, die Künstler zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch zu gewinnen. Bei einem Rundgang erläuterten die Künstler ihre Werke und die damit verbundenen Botschaften.

Den Auftakt bildete im Raum der Stille eine Klangschale von Florian Lechner aus Neubeuern, dazu erklärte der Künstler: „Stille beginnt da, wo der Klang endet“. Ebenfalls im Raum der Stille sind zwei Arbeiten von Karl und Brigitte Weibl aus Rottalmünster angebracht. Deren Betrachtungen regen zum Nachdenken über das Entstehen und Vergehen in der Natur an und sie haben ihren Ursprung im Torf des Rottauer Moores.

Andreas Kuhnlein aus Unterwössen hat für den Eingangsbereich eine stark zerklüftete Figur aus Holz namens „Vertrauen“ zur Verfügung gestellt, er wies darauf hin, dass Vertrauen und Loslassen ein Hinweis auf das zerbrechliche Leben sind. Die Malerin Greta Fischer aus Rimsting erläuterte ihr Blumenbild wie folgt: „Blumen begleiten uns das ganze Leben und die Farben sorgen für Schwingungen, die sich im Körper festsetzen, was Körper und Seele gut tut“. Auch die Priener Malerin Dr. Birgit Moosmüller setzt mit ihren drei Gemälden auf kräftige Farben und deren positive Kraft, die –wie sie sagte- Sonne ins Haus bringen sollen. Nicht anwesend sein konnte der Maler Hans Torwesten aus Rohrdorf, von ihm stammen vier Gemälde die in den Zimmern der Bewohner hängen.

Die Idee, die Kunst und die Künstler ins Chiemseehospiz zu holen hatte Walter Richter als Schatzmeister der Chiemseehospiz. Er bedankte sich bei den Künstlern, dass sie sich bei ihren Werken Gedanken zum besonderen Charakter der Einrichtung gemacht haben und er ergänzte: „Die Verwirklichung von Kunst am Bau in diesem Haus war nur möglich, weil alle Künstler zu bevorzugten und humanen Preisen arbeiteten und zum Teil sogar eine Schenkung vornahmen“.

Im Rahmen der Kunstführung informierten Vorstand Stefan Scheck sowie Hospizleitung Ruth Wiedemann, dass das im Vorjahr von den Landkreisen Rosenheim, Traunstein und Berchtesgadener Land und von der Stadt Rosenheim als Kommunalunternehmen eröffnete Chiemseehospiz mit zehn Betten eine sehr gute Auslastung hat. Und: „Feste Arbeitskräfte und ehrenamtliches Engagement durch den Förderverein ergänzen sich ganz wunderbar“.

Lesen sie HIER den Bericht online in den Samerberger Nachrichten

Foto: Eindrücke vom Künstlerrundgang im Chiemseehospiz

Text/Foto: © Anton Hötzelsperger, Samerberger Nachrichten

Aufnahme im Chiemseehospiz Bernau

Das Chiemseehospiz nimmt Menschen über 17 Jahren, mit fortgeschrittener und fortschreitender Erkrankung auf, die nur eine sehr begrenzte Lebenserwartung haben, bei denen keine Aussicht auf Heilung besteht, eine palliativ-pflegerische bzw. palliativ-medizinische Versorgung notwendig ist und eine Krankenhausbehandlung nach § 39 SGB V nicht erforderlich ist. Voraussetzung für die Aufnahme ist, dass die Betreuung zuhause nicht mehr sichergestellt werden kann und auch durch eine stationäre Pflegeeinrichtung nicht adäquat abgedeckt werden kann. Die Einweisung erfolgt über den Hausarzt, oder Ärzte aus dem Krankenhaus.

Aufnahmekriterien sind

eine progrediente, weit fortgeschrittene Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung (von wenigen Tagen, Wochen oder Monaten), wie onkologische Erkrankungen mit Symptomlast, AIDS, neurologische Erkrankungen, Nieren-, Herz-oder Lungenerkrankung im Endstadium.

Aufklärung über Erkrankung und deren Prognose (Patient bzw. auch rechtliche Vertretung)

Einverständnis des Betroffenen zur Aufnahme im Hospiz

ambulante Versorgungsmöglichkeiten sind abgeklärt und ausgeschöpft, die Versorgungsmöglichkeit im Heim ist aufgrund der aktuellen oder zu erwartenden hohen Versorgungsanforderung ausgeschlossen und/ oder aufgrund der Situation und Symptomlast nicht angemessen

Aufnahmeprocedere

telefonische Anfrage, ob ein Hospizplatz frei ist
Fax an uns mit Notwendigkeitsbescheinigung, die der einweisende Arzt ausfüllt und Antrag nach §39a, die der Betroffene oder sein/e Bevollmächtigte/r ausfüllt
suchen eines neuen Hausarztes vor Ort, falls der bisherige die Betreuung im Chiemseehospiz in Bernau nicht übernimmt
die Aufnahme erfolgt nach Genehmigung durch die Krankenkasse
Das Chiemseehospiz möchte Menschen, egal welcher Herkunft oder Religion, die diese Kriterien erfüllen, ein sicheres Zuhause für die letzte Lebensphase bieten.

Kontakt und Anfahrt zum Chiemseehospiz Bernau

CHIEMSEEHOSPIZ BERNAU
Baumannstraße 56
83233 Bernau

Tel.: 08051-96 18 55-0
Fax.: 08051-96 18 55-77