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Georg Grabner löst Alois Glück im Vorsitz ab: Mitgliederversammlung des Fördervereins Chiemseehospiz – Führungswechsel in der Vorstandschaft

Bernau | „Der Tod gehört zum Leben – gerade deshalb gilt es den Menschen im Chiemseehospiz in Bernau am Ende ihres irdischen Daseins eine würdevolle Zeit zu geben“ – nach diesem Grundsatz wurde das Haus im November 2020 eröffnet. Bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins Chiemseehospiz wurde einmal mehr deutlich, wie wichtig das Zusammenwirken der kommunalen Einrichtung (Landkreise Berchtesgadener Land, Traunstein und Rosenheim sowie Stadt Rosenheim) mit dem Förderverein und mit den damit verbundenen örtlichen Hospizvereinen ist. Wie schwer, aber auch wie gelingend die Führung des Hauses und des Fördervereins sein können, das zeigte die Versammlung unter der Leitung von Vorsitzendem Alois Glück.

Neben den Menschen sind natürlich auch die Finanzen ein zentraler Punkt für gute Ergebnisse. Aufgrund von Spenden und Zuwendungen in Höhe von rund 130000 Euro und nicht zuletzt wegen der hohen Anschubfinanzierung der OVB-Weihnachtsspenden-Aktionen 2017/2018 ist die Situation stabil. Wie Rechnungsprüferin Maria Stöberl informierte, konnten durch den Verein ein Dienstfahrzeug angeschafft und Zusatzangebote für Therapien und Personal verwirklicht werden. Schatzmeister Walter Richter dankte vor allem Margit Parzinger vom Büro des Hospizvereins für sparsame und dennoch tolle Zusammenarbeit. In seinem Ausblick gab er bekannt, dass aufgrund von Erbschaften weitere Defizit-Ausgleiche und Investitionen möglich sein werden. Die Entlastungen erfolgten einstimmig.

Die Leitung für die wieder anstehenden Neuwahlen für die kommenden zwei Jahre übernahm Rosenheims Landrat Otto Lederer auch im Beisein seiner Landrats-Kollegen Bernhard Kern (Berchtesgadener Land) und Siegfried Walch (Traunstein) und Rosenheims stellvertretender Bürgermeisterin Gabriele Leicht. Alois Glück, der seit Gründung des Vereins Vorsitzender war, bat um Ablösung. Ihm folgt der ehemalige Landtagsabgeordnete und vormalige Landrat des Berchtesgadener Landes, Georg Grabner. Nach der einstimmig erfolgten Wahl sagte er mit Blick auf seinen Vorgänger: „Deinen großen Fußstapfen will ich mit eigenen Spuren folgen, die Region von Ramsau bis Rosenheim hat dir viel zu verdanken.“

Als stellvertretende Vorsitzende wurde Reinhilde Spies vom Jakobus-Hospiz-Verein Rosenheim im Amt bestätigt, ebenso wie Schatzmeister Walter Richter sowie die Rechnungsprüferinnen Maria Stöberl und Elisabeth Bauer.

Stefan Scheck als Vorstand des gegründeten Kommunalunternehmens zum Bau und Betrieb im Chiemsee-Hospiz und Hospiz- und Pflegedienstleiterin Ruth Wiedemann von der Bernauer Einrichtung mit zehn Betten informierten, dass die durchschnittliche Verweildauer bei rund 24 Tagen liegt. Aufgrund der ersten Erfahrungsjahre reiche es derzeit, dass für die Region ein Hospiz-Bett für circa 60000 Einwohner verfügbar sei.

In einer anschließenden Feierstunde wurde der bisherige Vorsitzende Alois Glück zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

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Foto: Stabwechsel im Förderverein Chiemsee-Hospiz: Berchtesgadens ehemaliger Landrat Georg Grabner (links) übernahm von Alois Glück das Amt des Vorsitzenden.

Text: © OVB-Heimatzeitungen

Foto: © Anton Hötzelsperger

Aufnahme im Chiemseehospiz Bernau

Das Chiemseehospiz nimmt Menschen über 17 Jahren, mit fortgeschrittener und fortschreitender Erkrankung auf, die nur eine sehr begrenzte Lebenserwartung haben, bei denen keine Aussicht auf Heilung besteht, eine palliativ-pflegerische bzw. palliativ-medizinische Versorgung notwendig ist und eine Krankenhausbehandlung nach § 39 SGB V nicht erforderlich ist. Voraussetzung für die Aufnahme ist, dass die Betreuung zuhause nicht mehr sichergestellt werden kann und auch durch eine stationäre Pflegeeinrichtung nicht adäquat abgedeckt werden kann. Die Einweisung erfolgt über den Hausarzt, oder Ärzte aus dem Krankenhaus.

Aufnahmekriterien sind

eine progrediente, weit fortgeschrittene Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung (von wenigen Tagen, Wochen oder Monaten), wie onkologische Erkrankungen mit Symptomlast, AIDS, neurologische Erkrankungen, Nieren-, Herz-oder Lungenerkrankung im Endstadium.

Aufklärung über Erkrankung und deren Prognose (Patient bzw. auch rechtliche Vertretung)

Einverständnis des Betroffenen zur Aufnahme im Hospiz

ambulante Versorgungsmöglichkeiten sind abgeklärt und ausgeschöpft, die Versorgungsmöglichkeit im Heim ist aufgrund der aktuellen oder zu erwartenden hohen Versorgungsanforderung ausgeschlossen und/ oder aufgrund der Situation und Symptomlast nicht angemessen

Aufnahmeprocedere

telefonische Anfrage, ob ein Hospizplatz frei ist
Fax an uns mit Notwendigkeitsbescheinigung, die der einweisende Arzt ausfüllt und Antrag nach §39a, die der Betroffene oder sein/e Bevollmächtigte/r ausfüllt
suchen eines neuen Hausarztes vor Ort, falls der bisherige die Betreuung im Chiemseehospiz in Bernau nicht übernimmt
die Aufnahme erfolgt nach Genehmigung durch die Krankenkasse
Das Chiemseehospiz möchte Menschen, egal welcher Herkunft oder Religion, die diese Kriterien erfüllen, ein sicheres Zuhause für die letzte Lebensphase bieten.

Kontakt und Anfahrt zum Chiemseehospiz Bernau

CHIEMSEEHOSPIZ BERNAU
Baumannstraße 56
83233 Bernau

Tel.: 08051-96 18 55-0
Fax.: 08051-96 18 55-77