02
Nov

Ein Platz zum Sterben – Wegen Corona erstmals im Kreistag: Informationen zum Chiemseehospiz aus erster Hand

Berchtesgadener Land. Im ersten Moment wirkte es irritierend, als Landrat Bernhard Kern, von „einem tollen Ort sprach, an dem man sich in seinen letzten Tagen wohlfühlen kann“. Doch das Gefühl wich, während der Geschäftsführer des Chiemseehospizes Stefan Scheck am Freitag im Kreistag sprach. Und nachdem noch Pflegedienstleiterin Ruth Wiedemann das Wort ergriffen hatte, war der Kommentar vollends nachvollziehbar. Beide hatten gleichermaßen sachlich wie wertschätzend ihre Arbeit mit sterbenden Menschen geschildert und so diesem – immer noch – gesellschaftlichen Tabuthema ein wenig den Schrecken genommen.

Den vollständigen Bericht lesen Sie HIER in der Passauer Neuen Presse. Von Sabine Zehringer

In Bernau idyllisch gelegen ist das Hospiz, an dem der Landkreis Berchtesgadener Land beteiligt ist. Sterbenden Menschen wird dort ein würdevollen Abschied vom Leben ermöglicht. Das Grundstück mit unverbautem Blick auf die Berge gehörte dem Freistaat, der Hinweis kam vom damaligen Leiter der Justizvollzugsanstalt. − Foto: Chiemseehospiz

Aufnahme im Chiemseehospiz Bernau

Das Chiemseehospiz nimmt Menschen über 17 Jahren, mit fortgeschrittener und fortschreitender Erkrankung auf, die nur eine sehr begrenzte Lebenserwartung haben, bei denen keine Aussicht auf Heilung besteht, eine palliativ-pflegerische bzw. palliativ-medizinische Versorgung notwendig ist und eine Krankenhausbehandlung nach § 39 SGB V nicht erforderlich ist. Voraussetzung für die Aufnahme ist, dass die Betreuung zuhause nicht mehr sichergestellt werden kann und auch durch eine stationäre Pflegeeinrichtung nicht adäquat abgedeckt werden kann. Die Einweisung erfolgt über den Hausarzt, oder Ärzte aus dem Krankenhaus.

Aufnahmekriterien sind

eine progrediente, weit fortgeschrittene Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung (von wenigen Tagen, Wochen oder Monaten), wie onkologische Erkrankungen mit Symptomlast, AIDS, neurologische Erkrankungen, Nieren-, Herz-oder Lungenerkrankung im Endstadium.

Aufklärung über Erkrankung und deren Prognose (Patient bzw. auch rechtliche Vertretung)

Einverständnis des Betroffenen zur Aufnahme im Hospiz

ambulante Versorgungsmöglichkeiten sind abgeklärt und ausgeschöpft, die Versorgungsmöglichkeit im Heim ist aufgrund der aktuellen oder zu erwartenden hohen Versorgungsanforderung ausgeschlossen und/ oder aufgrund der Situation und Symptomlast nicht angemessen

Aufnahmeprocedere

telefonische Anfrage, ob ein Hospizplatz frei ist
Fax an uns mit Notwendigkeitsbescheinigung, die der einweisende Arzt ausfüllt und Antrag nach §39a, die der Betroffene oder sein/e Bevollmächtigte/r ausfüllt
suchen eines neuen Hausarztes vor Ort, falls der bisherige die Betreuung im Chiemseehospiz in Bernau nicht übernimmt
die Aufnahme erfolgt nach Genehmigung durch die Krankenkasse
Das Chiemseehospiz möchte Menschen, egal welcher Herkunft oder Religion, die diese Kriterien erfüllen, ein sicheres Zuhause für die letzte Lebensphase bieten.

Kontakt und Anfahrt zum Chiemseehospiz Bernau

CHIEMSEEHOSPIZ BERNAU
Baumannstraße 56
83233 Bernau

Tel.: 08051-96 18 55-0
Fax.: 08051-96 18 55-77