Dringend benötigt – Unterstützung für vernachlässigte Jugendliche und das Hospiz Bernau
Bernau/Reit im Winkl | Internationale Verständigung, Hilfsbereitschaft und Freundschaft untereinander: Der Inner Wheel Club Chiemgau hat sich diese Ziele verinnerlicht und lebt diese. Nicht nur jetzt im Dezember, sondern das ganze Jahr über engagieren sich die Damen, die sich Rotary eng verbunden fühlen, selbständig.
An einem Montag im Dezember standen gleich zwei Termine für Ulrike Lauwitz, derzeit Präsidentin des Inner Wheel Clubs Chiemgau, und Sekretärin Barbara Döring an. Am Morgen besuchten sie die Inobhutnahme Forsthaus in Reit im Winkel, eine Einrichtung, die seit Anfang 2022 frisch renoviert für Jugendliche Raum bietet. Dort finden die Jugendlichen, die wegen Gewalt, Verwahrlosung, physischer Probleme oder Überforderung der Eltern eine vorübergehende Bleibe benötigen.
Die beiden Damen von Inter Wheel durften die Räumlichkeiten in Augenschein nehmen und bekamen von Ulrike Duda, Einrichtungsleiterin, Informationen aus erster Hand, sei es, dass vor Weihnachten der Bedarf an Räumlichkeiten erfahrungsgemäß größer ist, dass die Jugendlichen – auch oder gerade wegen Corona – einen immensen Gesprächsbedarf haben oder sei es, dass sie ihren Schützlingen von Anfang an eine feste Struktur im Tagesablauf von der Schulbetreuung bis hin zu Freizeitaktivitäten geben wollen. Sachspenden oder Soden für Nachhilfestunde und Freizeitgestaltung sind immer willkommen, deswegen freute sich Ulrike Duda über den Scheck von Inner Wheel.
Am gleichen Tag ging es für die Beiden Damen von Inner Wheel noch nach Bernau ins Chiemseehospiz. Dort wurden sie von Vorsitzenden Stefan Scheck und Pflegedienstleiterin Ruth Wiedemann durch die Räumlichkeiten geführt und in der Cafeteria über die Entwicklung des Hospiz informiert. Der Bau der Einrichtung erfolgte auf Initiative der Hospizvereine von Rosenheim und Prien, des Netzwerkes Hospiz und des Hospizvereins der Caritas von Traunstein sowie des Hospizvereins von Berchtesgaden. Finanziell unterstützt wurde das Vorhaben von vielen Spendern, unter anderem von einer OVB-Weihnachtsaktion.
Um die Hospizvereine finanziell mit dem Bau nicht zu überfordern und damit beizutragen, dass sie sich auf ihre zentralen Kernaufgaben konzentrieren können, vereinbarten die Landkreise Rosenheim, Traunstein und Berchtesgadener Land zusammen mit der Stadt Rosenheim die Gründung einer kommunalen Trägerschaft. Unterstützt wird diese Trägerschaft vom Förderverein Chiemseehospiz, dessen Vorsitzender der ehemalige Landtagspräsident Alois Glück ist.
Stefan Scheck vom Chiemseehospiz sagte weiter: „Das Chiemseehospiz ist als Kommunalunternehmen ein Sonderfall unter den 23 Hospiz-Häusern in Bayern.” Im vergangenen Jahr seien 61 Patienten verstorben, heuer werden es wohl mehr werden. Neben der Aufgabe, die Schwerkranken zu begleiten, wollen die Hospiz-Mitarbeiter auch die Angehörigen entlasten. Aufgaben die nicht immer leicht fallen, aber, so Ruth Wiedemann und Stefan Scheck unisono: Es gehe nicht um das Sterben, sondern um das Leben. Im Vordergrund stehe nicht die Erkrankung, sondern der Mensch mit all seinen Bedürfnissen und Sorgen. Hier dürfen die Patienten bleiben, “wir sind der letzte Ort.”
Der Scheck, den die Damen von Inner Wheel überreichten, soll den Patienten zugute kommen, ihnen einen Herzenswunsch erfüllen. Die Mitarbeiter im Chiemseehospiz wissen die Unterstützung und die Wertschätzung von außen sehr zu schätzen.
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Text: © Elisabeth Kirchner, OVB-Online
Foto: © Foto Berger, Prien