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CHIEMSEEHOSPIZ TRAUERT UM EHRENVORSITZENDEN ALOIS GLÜCK – IDEE ENTSTAND VOR 10 JAHREN

„Der Schlüssel zu allem Erfolg ist die Bereitschaft, dem anderen zuzuhören und sich gedanklich auf den Stuhl eines anderen zu setzen“ 

– dieser Satz stammte von Alois Glück und diesen zitierte Rosenheims Landrat Otto Lederer im Vorjahr, als der Mentor der Hospizeinrichtung zum Ehrenvorsitzenden des Fördervereins Chiemseehospiz e.V. ernannt wurde. Nunmehr verstarb Alois Glück überraschend im Alter von 84 Jahren.

Der Rosenheimer Landrat charakterisierte Alois Glück bei seiner Laudatio wie folgt: „Alois war Vordenker und Vorreiter für die Hospizidee, nicht nur fachlich, besonders vor allem menschlich und warmherzig und aus einem starken christlichem Menschenbild heraus. Du warst immer ein Werte-Kompass, an dem man sich orientieren konnte“. Im Rahmen seiner Würdigung machte Lederer einen Blick nach vorne und er bezeichnete die Hospiz-Einrichtung in der Bernauer Baumannstraße als einen Ort der Ruhe, des Lebens und des Friedens am Ende der Lebensphase. Vorbild, Tatkraft, Ideenreichtum, Türöffner Lösungsorientiertheit und Nächstenliebe – all das wurde Alois Glück bei der Übergabe der Ernennungs-Urkunde zum Ehrenvorsitzenden zugeordnet.

Große Traurigkeit hat der Heimgang von Alois Glück auch bei den Mitarbeitern der segensreichen Einrichtung ausgelöst. Vorstand Stefan Scheck würdigt den Verstorbenen wie folgt: „Alois Glück war ein unermüdlicher Antreiber der Hospiz- und Palliatividee in der Region. Dies machte er aus tiefster innerster Überzeugung und sorgte damit dafür, dass Menschen an ihrem Lebensende gut begleitet und ohne Angst sterben dürfen. Für das Chiemseehospiz war er ein wahrer Glücksfall, denn ohne sein vorbildhaftes Engagement und sein ausgezeichnetes Netzwerk wäre das Chiemseehospiz heute nicht ein Ort der Ruhe, des Lebens und des Friedens am Ende des Lebens. Wollte man Alois Glück mit Begriffen charakterisieren dann würde das bedeuten, Vorbild, Tatkraft, Ideenreichtum, Türöffner, Lösungsorientiertheit und Nächstenliebe. Er hat – wie Künstler Andreas Kühnlein noch vor kurzem bei der Übergabe einer von ihm geschaffenen Friedenstaube sagte – große Probleme mit guten Argumenten zu friedvollen Lösungen geführt. „Ich ganz persönlich verliere mit Alois Glück einen wirklich hoch geschätzten Ansprechpartner, der mir in allen Situationen aufgrund seiner Erfahrung immer Unterstützung und Halt gab“, so Scheck.

10 Jahre Ideen, Planung und Entstehen des Chiemseehospiz in Bernau 

Auf den Werdegang und auf die Entwicklung der Chiemseehospiz ging der langjährige Chiemseehospiz-Vorstand und Geschäftsführer der RoMed-Kliniken Günter Pfaffeneder bei der Ernennung von Alois Glück zum Ehrenvorsitzenden des Fördervereins ein. Er erinnerte daran, dass es 2014 erste Gespräche mit den örtlichen Hospizeinrichtungen sowie mit den Landkreisen Rosenheim, Traunstein und Berchtesgadener Land sowie mit der Stadt Rosenheim gab. Ersten gemeinsamen Absichtserklärungen, einem Eckpunktepapier, der erfolgreichen Grundstückssuche (darauf stand ein leeres Gebäude der JVA in Bernau), der ersten Kostenschätzung von vier Millionen Euro und der realen Kostenberechnung von 6 Millionen Euro, folgten Planung, Bau und Einweihung im Jahr 2020. Zusammenfassend stellte Pfaffender fest: „Ohne Alois Glück gäbe es dieses Haus, in dem ein würdiger Tod das Leben ehrt, nicht“.

Text: © Chiemseehospiz

Aufnahme im Chiemseehospiz Bernau

Das Chiemseehospiz nimmt Menschen über 17 Jahren, mit fortgeschrittener und fortschreitender Erkrankung auf, die nur eine sehr begrenzte Lebenserwartung haben, bei denen keine Aussicht auf Heilung besteht, eine palliativ-pflegerische bzw. palliativ-medizinische Versorgung notwendig ist und eine Krankenhausbehandlung nach § 39 SGB V nicht erforderlich ist. Voraussetzung für die Aufnahme ist, dass die Betreuung zuhause nicht mehr sichergestellt werden kann und auch durch eine stationäre Pflegeeinrichtung nicht adäquat abgedeckt werden kann. Die Einweisung erfolgt über den Hausarzt, oder Ärzte aus dem Krankenhaus.

Aufnahmekriterien sind

eine progrediente, weit fortgeschrittene Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung (von wenigen Tagen, Wochen oder Monaten), wie onkologische Erkrankungen mit Symptomlast, AIDS, neurologische Erkrankungen, Nieren-, Herz-oder Lungenerkrankung im Endstadium.

Aufklärung über Erkrankung und deren Prognose (Patient bzw. auch rechtliche Vertretung)

Einverständnis des Betroffenen zur Aufnahme im Hospiz

ambulante Versorgungsmöglichkeiten sind abgeklärt und ausgeschöpft, die Versorgungsmöglichkeit im Heim ist aufgrund der aktuellen oder zu erwartenden hohen Versorgungsanforderung ausgeschlossen und/ oder aufgrund der Situation und Symptomlast nicht angemessen

Aufnahmeprocedere

telefonische Anfrage, ob ein Hospizplatz frei ist
Fax an uns mit Notwendigkeitsbescheinigung, die der einweisende Arzt ausfüllt und Antrag nach §39a, die der Betroffene oder sein/e Bevollmächtigte/r ausfüllt
suchen eines neuen Hausarztes vor Ort, falls der bisherige die Betreuung im Chiemseehospiz in Bernau nicht übernimmt
die Aufnahme erfolgt nach Genehmigung durch die Krankenkasse
Das Chiemseehospiz möchte Menschen, egal welcher Herkunft oder Religion, die diese Kriterien erfüllen, ein sicheres Zuhause für die letzte Lebensphase bieten.

Kontakt und Anfahrt zum Chiemseehospiz Bernau

CHIEMSEEHOSPIZ BERNAU
Baumannstraße 56
83233 Bernau

Tel.: 08051-96 18 55-0
Fax.: 08051-96 18 55-77