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Jul

Alois Glück nun Ehrenvorsitzender vom Förderverein Chiemseehospiz – Wichtiger Türöffner seit ersten Überlegungen 2014

Bernau/BGL/TS/Rosenheim (hö) – „Der Schlüssel zu allem Erfolg ist die Bereitschaft, dem Anderen zuzuhören und sich gedanklich auf den Stuhl eines Anderen zu setzen“ – mit diesem Zitat vom ehemaligen Landtagspräsidenten Alois Glück begann Rosenheims Landrat Otto Lederer eine besondere Ehrung im Chiemseehospiz in Bernau – für eben diesen Alois Glück. Der nunmehrige Ehrenvorsitzende des Fördervereins Chiemseehospiz e.V. bekam diese Auszeichnung im Beisein der Landräte Bernhard Kern vom Berchtesgadener Land und Siegfried Walch von Traunstein, von Rosenheims stellvertretenden Bürgermeisterin Gabriele Leicht sowie von BGL-Alt-Landrat Georg Grabner, der kurz zuvor von der Versammlung zum Nachfolger von Alois Glück als Fördervereins-Vorsitzender gewählt wurde (wir berichteten). 

 

In seiner Laudatio ging Otto Lederer auf den Geehrten noch wie folgt ein: „Alois war Vordenker und Vorreiter für die Hospiz, nicht nur fachlich, besonders vor allem menschlich und warmherzig und aus einem starken christlichem Menschenbild heraus. Du warst immer ein Werte-Kompass, an dem man sich orientieren konnte“. Im Rahmen seiner Würdigung machte Lederer einen Blick nach vorne und er bezeichnete die Hospiz-Einrichtung in der Bernauer Baumannstraße als einen Ort der Ruhe, des Lebens und des Friedens am Ende der Lebensphase. Die Einrichtung hat derzeit 18 Mitarbeiter und soll kein Haus der alleinigen Traurigkeit sein. Vorbild, Tatkraft, Ideenreichtum, Türöffner Lösungsorientiertheit und Nächstenliebe – all das wurde Alois Glück bei der Übergabe der Ernennungs-Urkunde zum Ehrenvorsitzenden auch von der stellvertretenden Vorsitzenden und langjährigen Wegbegleiterin Reinhilde Spies (Jakobus Hospizverein Rosenheim) bescheinigt.

 

Eine Friedenstaube aus Dankbarkeit

 

Zur Überraschung und Freude des Geehrten kam zu der kleinen Feierstunde der Künstler Andreas Kuhnlein, der dieser Tage seinen 70. Geburtstag feiern konnte und der aufgrund der vielen persönlichen und bereichernden Gespräche mit Alois Glück für diesen ein Relief fertigte und überreichte. Dazu sagte er: „Die mit dem Schnitzeisen geschaffene Friedenstaube soll daran erinnern, dass Du große Probleme mit guten Argumenten zu friedvollen Lösungen geführt hast“.

 

Auf den Werdegang und auf die Entwicklung der Chiemseehospiz ging der langjährige Chiemseehospiz-Vorstand und Geschäftsführer der RoMed-Kliniken  Günter Pfaffeneder ein. Er erinnerte daran, dass es 2014 erste Gespräche mit den örtlichen Hospizeinrichtungen sowie mit den Landkreisen Rosenheim, Traunstein und Berchtesgadener Land sowie mit der Stadt Rosenheim gab. Ersten gemeinsamen Absichtserklärungen, einem ersten Eckpunktepapier, der erfolgreichen Grundstückssuche (darauf war leeres Gebäude der JVA in Bernau), der ersten Kostenschätzung von vier Millionen Euro und der realen Kostenberechnung von 6,2 Millionen Euro folgten Planung, Bau und Einweihung im Jahr 2020. Zusammenfassend stellte Pfaffender fest: „Ohne Alois Glück gäbe es dieses Haus, in dem ein würdiger Tod das Leben ehrt, nicht“.

 

In seiner ihm eigenen und bescheidenen Art nahm Alois Glück die Auszeichnung entgegen und sagte: „Türen öffnen alleine hätte nicht genügt, viele spezielle Fähigkeiten und Bereitschaften von Euch und vielen Anderen sind das heutige Ergebnis. Im übrigen werde ich es halten wir bei anderen Organisationen, in denen ich mit einer Ehrung verabschiedet worden bin: ich werde als Ehrenvorsitzender nicht in das laufende Geschehen hineing´schafteln“. Mit einer Torte, überreicht vom Vorstand des Chiemseehospiz Stefan Scheck auch im Namen der Hospiz- und Pflegeleiterin Ruth Wiedemann, wurde Alois Glück zusätzlich beschenkt, diese war dann gleich kulinarischer Bestandteil eines kurzen geselligen Beisammenseins.

 

Fotos: Hötzelsperger  – Eindrücke von der Ehrung für Alois Glück beim Förderverein Chiemseehospiz

Aufnahme im Chiemseehospiz Bernau

Das Chiemseehospiz nimmt Menschen über 17 Jahren, mit fortgeschrittener und fortschreitender Erkrankung auf, die nur eine sehr begrenzte Lebenserwartung haben, bei denen keine Aussicht auf Heilung besteht, eine palliativ-pflegerische bzw. palliativ-medizinische Versorgung notwendig ist und eine Krankenhausbehandlung nach § 39 SGB V nicht erforderlich ist. Voraussetzung für die Aufnahme ist, dass die Betreuung zuhause nicht mehr sichergestellt werden kann und auch durch eine stationäre Pflegeeinrichtung nicht adäquat abgedeckt werden kann. Die Einweisung erfolgt über den Hausarzt, oder Ärzte aus dem Krankenhaus.

Aufnahmekriterien sind

eine progrediente, weit fortgeschrittene Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung (von wenigen Tagen, Wochen oder Monaten), wie onkologische Erkrankungen mit Symptomlast, AIDS, neurologische Erkrankungen, Nieren-, Herz-oder Lungenerkrankung im Endstadium.

Aufklärung über Erkrankung und deren Prognose (Patient bzw. auch rechtliche Vertretung)

Einverständnis des Betroffenen zur Aufnahme im Hospiz

ambulante Versorgungsmöglichkeiten sind abgeklärt und ausgeschöpft, die Versorgungsmöglichkeit im Heim ist aufgrund der aktuellen oder zu erwartenden hohen Versorgungsanforderung ausgeschlossen und/ oder aufgrund der Situation und Symptomlast nicht angemessen

Aufnahmeprocedere

telefonische Anfrage, ob ein Hospizplatz frei ist
Fax an uns mit Notwendigkeitsbescheinigung, die der einweisende Arzt ausfüllt und Antrag nach §39a, die der Betroffene oder sein/e Bevollmächtigte/r ausfüllt
suchen eines neuen Hausarztes vor Ort, falls der bisherige die Betreuung im Chiemseehospiz in Bernau nicht übernimmt
die Aufnahme erfolgt nach Genehmigung durch die Krankenkasse
Das Chiemseehospiz möchte Menschen, egal welcher Herkunft oder Religion, die diese Kriterien erfüllen, ein sicheres Zuhause für die letzte Lebensphase bieten.

Kontakt und Anfahrt zum Chiemseehospiz Bernau

CHIEMSEEHOSPIZ BERNAU
Baumannstraße 56
83233 Bernau

Tel.: 08051-96 18 55-0
Fax.: 08051-96 18 55-77