Förderverein Chiemseehospiz – Mitgliederversammlung in Bernau
Bernau | Erstmals konnte der Förderverein Chiemseehospiz e. V. unter der Leitung von Alois Glück in den Räumlichkeiten des Chiemseehospizes in Bernau seine Mitgliederversammlung abhalten. Laut den Rechenschaftsberichten steht der Förderverein auf gesunden Füßen, erfreut sich stetig guter Spenden und kann somit wirksam und weiterhin die neue Einrichtung für Menschen, die ihren letzten Lebensweg antreten, unterstützen.
Wie Vorsitzender Glück informierte, hat sich das Kommunalunternehmen aufgrund eines aktiven und guten Zusammenwirkens der Landkreise Rosenheim, Traunstein, Berchtesgadener Land und der Stadt Rosenheim in Bernau etabliert und erfährt auch von der Nachbarschaft und der gesamten Gemeinde eine hohe Akzeptanz und Wertschätzung. Aufgrund der zufriedenstellenden Finanzsituation, die Schatzmeister Walter Richter und Maria Stöberl vom Kreisrechnungs-Prüfungsamt im Landratsamt Traunstein vorstellten, konnte der Förderverein im vergangenen Rechnungsjahr der Chiemseehospiz Einrichtung insgesamt 260 000 Euro zur Verfügung stellen.
Mit diesem Beitrag ist es möglich, Zusatz-Therapien, die von den Krankenkassen nicht mehr übernommen werden, anzubieten. Auch ist es möglich, für die Mitarbeiter Fort- und Ausbildungskosten zu übernehmen, da insgesamt Qualitäts-Verbesserungs-Maßnahmen ein grundsätzliches Ziel des Fördervereins sind. Auch die Anschaffung von Kunst-Gegenständen für die verschiedenen Räumlichkeiten war und ist aufgrund der übermittelten Spenden möglich. Zur Finanzsituation generell sagte Glück: „Ohne die vielen privaten Spenden und Initiativen, unter anderem von den beteiligten Hospizvereinen, oder der Theaterstrickerei Grabenstätt wären die zusätzlichen Maßnahmen im Personalbereich nicht möglich. Zudem unterliegen auch wir dem derzeitigen unsicheren Finanzmarkt und den steigenden Lebenshaltungskosten.“ Ein besonderer Dank galt für die gute Zusammenarbeit Margit Parzinger als Büroleiterin vom Verein Netzwerk Hospiz in Traunstein.
Chiemseehospiz-Bewohner sind nicht nur ganz betagte und hochbetagte Menschen
Vorstand Stefan Scheck vom Chiemseehospiz erläuterte die Entwicklung der Einrichtung in den ersten eineinhalb Jahren und sagte dazu: „Das Chiemseehospiz ist als Kommunalunternehmen ein Sonderfall unter den 23 Hospiz-Häusern in Bayern. Im Jahr 2021 hatten wir 61 Sterbefälle, wobei das Alter zu einem Drittel zwischen 61 und 75 Jahren lag und elfmal zwischen 46 und 60 Jahren. Ein besonderer Dank gilt dem Team um die Hospiz- und Pflegedienstleiterinnen Ruth Wiedemann und ihre Stellvertreterin Verena Kögl.“ Weiters informierte Stefan Scheck, dass die durchschnittliche Belegung im Jahr 2021 bei 61,3 Prozent lag und diese nach und nach gesteigert werden kann. Die Vertreter der Hospiz- und Palliativ-Vereine ergänzten die Ausführungen, und sie berichteten von coronabedingten Unterbrechungen bei den ehrenamtlichen Besuchs- und Betreuungsdiensten. Mittel- und langfristig sollen diese Dienste zur Entlastung des Personals wieder stärker zur Geltung kommen.
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Foto: Nach der Mitgliederversammlung im Chiemseehospiz: von links Resi Schmidhuber, stv. Landrätin Traunstein, Franz Burghartswieser Kreisgeschäftsführer Caritas – AHD, Angelika von Obernitz, 2. Vorsitzende Hospizgruppe Prien, Stefan Scheck, Vorstand Chiemseehospiz gKu, Johannes Häberlein, 1. Vorsitzender Hospizverein BGL, Hans Öggl, Geschäftsführer Netzwerk Hospiz, Irene Biebl-Daiber, Bürgermeisterin Gemeinde Bernau, Otto Lederer, Landrat Rosenheim, Alois Glück, Vorsitzender Förderverein
Text/Foto: © Hötzelsperger, Samerberger Nachrichten