19
Aug

Ein Ort des Lebens und Sterbens – Chiemseehospiz in Bernau: Fördervereins-Versammlung mit Finanzbericht

Bernau/Traunstein/Berchtesgaden/Rosenheim|Der Förderverein Chiemseehospiz hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen auf ihrem letzten Weg auf Erden das Leben so gut wie möglich zu machen. Diese Aufgabe nimmt vor allem das Chiemseehospiz-Personal in Bernau wahr. Als Verein haben sich die Förderer vorgenommen, die Hospiz-Einrichtung finanziell zu unterstützen. Das Chiemseehospiz wird getragen von den Landkreisen Rosenheim, Traunstein, Berchtesgadener Land und der Stadt Rosenheim in Zusammenarbeit mit den dort ansässigen Hospizvereinen.

Vorsitzender und als Nachfolger des Gründungsvorsitzenden und in diesem Jahr verstorbenen Ehrenvorsitzenden Alois Glück ist Berchtesgadens vormaliger Landrat Georg Grabner. Über viele Zahlen, Ausgänge und Eingänge im abgelaufenen Jahr hatten Schatzmeister Walter Richter und der Vorsitzende zu berichten. „Spenden, Zuwendungen, Nachlässe, Erbschaften und auch ein paar Zinsen machten es möglich, dass wir viele Ausgaben bewältigen konnten.“ Zu diesen gehörten vor allem Anschaffungen für das Chiemseehospiz, therapeutische Zusatzleistungen wie Musik- und Atemtherapie für Patienten sowie Kosten für die Aus-, Fort- und Weiterbildung des Personals, was dem Förderverein besonders wichtig ist, denn gutes Personal komme letztlich den Patienten zugute.

Betreuungspersonal leicht aufgestockt

Unter anderem konnte der Vorstand des Fördervereins auch wieder zusätzliche Betreuungskräfte finanzieren und eine geringfügige Aufstockung des Betreuungspersonals ermöglichen. Nachdem die drei Landkreise Berchtesgadener Land, Rosenheim und Traunstein Ein Ort des Lebens und Sterbens mit der Stadt Rosenheim als Träger der Chiemseehospiz-Einrichtung für das jährlich entstehende Defizit Verantwortung tragen, sind diese dankbar für die Unterstützung durch den Förderverein. „Das Chiemseehospiz ist eine besondere Einrichtung mit den richtigen Leuten am rechten Platz. Die gute Atmosphäre und das gute Miteinander widerspiegelt sich auch im Finanz-Bild“, sagte Maria Stöberl bei ihrem Rechnungsprüfungsbericht mit anschließender einstimmiger Entlastung der Vorstandschaft.

Für Vorsitzenden Georg Grabner bleibt es wichtig, dass der Förderverein gemeinnützig anerkannt ist, und er stellte fest: „Die Arbeit für das Chiemseehospiz macht echt Freude. Besonderer Dank gilt unserer Büroleiterin Margit Parzinger und unserem Netzwerk“. Stefan Scheck als Vorstand des Chiemseehospiz sowie die Haus-und Pflegedienstleiterin Ruth Wiedemann informierten über die jüngsten Pflegesatzverhandlungen mit den Krankenkassen, über ein erarbeitetes Wertepapier zum Paragraph 217 („Hier haben wir Grenzen definiert und Orientierungen für eine Einzelfallentscheidung gegeben“) und über einen Besuch aus Polen. Der Besuch kam zustande durch persönliche Verbindungen mit einer  Firma in Eggstätt: Nach dem ersten Erfahrungsaustausch in Bernau soll ein Gegenbesuch bei der Hospiz- Einrichtung in Polen erfolgen.

Förderverein schafft „Luft zum Atmen“

Otto Lederer, Landrat von Rosenheim, dankte auch namens seiner Kollegen und der im Verein Mitverantwortlichen den vielen Ehrenamtlichen in der Hospizarbeit sowie Bernaus Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber für die wohlgelungene Integration der Einrichtung in der Gemeinde Bernau. „Der Förderverein hat einen wichtigen Platz im Netzwerk der Hospizarbeit, er ist wertvoll und wichtig, er schafft Freiräume und gibt Luft zum Atmen“, sagte der Landrat und dankte.

Lesen Sie HIER hier online den vollständigen Bericht in der Passauer Neuen Presse.

Text/Foto: © Anton Hötzelsperger, PNP

Aufnahme im Chiemseehospiz Bernau

Das Chiemseehospiz nimmt Menschen über 17 Jahren, mit fortgeschrittener und fortschreitender Erkrankung auf, die nur eine sehr begrenzte Lebenserwartung haben, bei denen keine Aussicht auf Heilung besteht, eine palliativ-pflegerische bzw. palliativ-medizinische Versorgung notwendig ist und eine Krankenhausbehandlung nach § 39 SGB V nicht erforderlich ist. Voraussetzung für die Aufnahme ist, dass die Betreuung zuhause nicht mehr sichergestellt werden kann und auch durch eine stationäre Pflegeeinrichtung nicht adäquat abgedeckt werden kann. Die Einweisung erfolgt über den Hausarzt, oder Ärzte aus dem Krankenhaus.

Aufnahmekriterien sind

eine progrediente, weit fortgeschrittene Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung (von wenigen Tagen, Wochen oder Monaten), wie onkologische Erkrankungen mit Symptomlast, AIDS, neurologische Erkrankungen, Nieren-, Herz-oder Lungenerkrankung im Endstadium.

Aufklärung über Erkrankung und deren Prognose (Patient bzw. auch rechtliche Vertretung)

Einverständnis des Betroffenen zur Aufnahme im Hospiz

ambulante Versorgungsmöglichkeiten sind abgeklärt und ausgeschöpft, die Versorgungsmöglichkeit im Heim ist aufgrund der aktuellen oder zu erwartenden hohen Versorgungsanforderung ausgeschlossen und/ oder aufgrund der Situation und Symptomlast nicht angemessen

Aufnahmeprocedere

telefonische Anfrage, ob ein Hospizplatz frei ist
Fax an uns mit Notwendigkeitsbescheinigung, die der einweisende Arzt ausfüllt und Antrag nach §39a, die der Betroffene oder sein/e Bevollmächtigte/r ausfüllt
suchen eines neuen Hausarztes vor Ort, falls der bisherige die Betreuung im Chiemseehospiz in Bernau nicht übernimmt
die Aufnahme erfolgt nach Genehmigung durch die Krankenkasse
Das Chiemseehospiz möchte Menschen, egal welcher Herkunft oder Religion, die diese Kriterien erfüllen, ein sicheres Zuhause für die letzte Lebensphase bieten.

Kontakt und Anfahrt zum Chiemseehospiz Bernau

CHIEMSEEHOSPIZ BERNAU
Baumannstraße 56
83233 Bernau

Tel.: 08051-96 18 55-0
Fax.: 08051-96 18 55-77